Auf dem Weg in die Tierklinik haben meine Leute echt Angst gehabt, dass ich operiert werden muss, denn so eine Operation kostet wohl eine Menge Geld, und davon haben sie nicht gerade üppig …!
Dort angekommen war ich ziemlich aufgeregt. Viele andere Pferde, viele fremde Leute, viel Neues, was ich noch nicht so kannte. Wir mussten in einen Raum, den die Menschen „Behandlungszimmer“ nennen. Die Tierärztin kam, schaute sich mein Auge an und machte erst einmal Ultraschall. Sie fummelte mir auf dem kranken Auge mit so einem Teil herum, das wie ein Tennisball aussah. Diese Berührungen taten mir echt weh.
Nach der Untersuchung meinte die Ärztin, da sei ein verkapselter Abszess, und es müsse unbedingt aufgeschnitten werden, damit der Eiter ablaufen kann. Meine Leute stimmten dem zu, weil es ja offenbar nicht anders ging.
Dann wollte man mir eine Nasenbremse verpassen, damit ich still stehe. Aber da hatten sie die Rechnung natürlich ohne mich gemacht! So einfach lass ich mir das ja nicht gefallen, ist nämlich ganz schön unangenehm – dieses blöde Teil. Also hab ich erst mal nach hinen ausgetreten und fast das ganze Zimmer auseinander genommen. Vier Leute haben sie gebraucht, um mich wieder unter Kontrolle zu bringen, aber irgendwann haben sie es doch geschafft, mir die Nasenbremse aufzusetzen. Mist! Verloren!
Die Ärztin machte einen kleinen Schnitt, und dann lief der Eiter ab. Juchuu!! So langsam konnte ich ihnen die Nasenbremse verzeihen. Der Druck ging weg, und es tat gar nicht mehr so weh wie vorher. Ein tolles Gefühl!
Dann hat man mir noch Salbe aufs Auge gegeben. Auch das konnte ich schon viel besser aushalten.
Meiner Besitzerin sagte man, es wäre wohl besser, wenn ich 2 Tage dort bliebe, damit man mich beobachten könne und weil das Auge gespült werden müsse. Ihr war es recht, und so hat man mich in einen Stall gebracht, der war hammermäßig! Der sauberste und modernste Stall, den ich je gesehen hatte! Und dann gab es darin das feinste Fressen! Hab sofort ’ne Kelle Futter bekommen. Hm … lecker! Ganz schnell war da der Stress wieder vergessen. Ich bin ja nun auch sehr verfressen, ‚Haflinger eben, die können das den ganzen Tag lang‘, sagen meine Leute immer.
Nachts hab ich dann von meinem Zuhause und von meiner Wiese geträumt …
Natürlich auch von meinen Pferde-Freunden, aber dazu später mehr.
Wie meine Geschichte weitergeht erzähle ich demnächst, denn ich habe noch ’ne Menge zu erzählen …
Euer
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